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Weltweit mehr Pleiten als erwartet

Zum vierten Mal in Folge stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen global an, wie der Kreditversicherer Euler Hermes mitteilt. Für 2020 erwarten die Experten ein Plus von sechs Prozent bei Firmenpleiten weltweit.

Vier von fünf Ländern prognostiziert Euler Hermes mehr Insolvenzen als im Vorjahr. Dazu zählen auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der prozentuale Anstieg werde zwar geringer ausfallen als im Jahr 2019, wo er bei neun Prozent gelegen habe, jedoch seien diesmal mehr Länder betroffen. Das bedeutet, dass Exportrisiken weniger lokal eingrenzbar werden.

Die Ursachen für den anhaltenden Anstieg der weltweiten Insolvenzen sieht Euler Hermes in der anhaltenden Konjunkturschwäche, insbesondere in den Industriestaaten und dem produzierenden Gewerbe. Die schwache Nachfrage hat die Lagerbestände vielerorts steigen lassen und zu Überkapazitäten geführt, vor allem in der Automobilindustrie. Auch die weiter nachhallenden Folgen aus Handelskonflikten, politischen Unsicherheiten und sozialen Spannungen werden die Unternehmen 2020 in Atem halten.

Chile am stärksten betroffen

Den größten Anstieg erwarten die Experten für Chile, dort dürften die Insolvenzen im laufenden Jahr um 21 Prozent zunehmen. Es folgen die Slowakei (+ 12 Prozent), Indien (+ 11 Prozent) und China (+ 10 Prozent). In Westeuropa steigen die Insolvenzen 2020 um voraussichtlich drei Prozent an. Zum Insolvenzanstieg in Europa tragen insbesondere Dänemark (+ 6 Prozent), Spanien, die Niederlande und Irland (jeweils + 5 Prozent) sowie Italien (+ 4 Prozent) bei.

(Euler Hermes / STB Web)

Artikel vom 06.02.2020