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Corona-Krise: KMU in Frankreich, Italien und Deutschland im Vergleich

Eine Analyse des Kreditversicherers Euler Hermes hat die europäischen Mittelständler in Corona-Zeiten verglichen. Insbesondere in Frankreich und Italien geht die Covid-19-Pandemie den KMU an die Substanz. Der deutsche Mittelstand sei bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen.

Die Studie schätzt, dass französischen und italienischen KMU aktuell Finanzmittel in Höhe von insgesamt rund 100 Milliarden Euro fehlen – trotz der umfangreichen Konjunkturpakete und nach Ausschluss von sogenannten Zombie-Unternehmen. Auch in Deutschland würden KMU rund drei Milliarden Euro an Finanzmitteln zu einer ausreichenden Rekapitalisierung fehlen.

Verschuldung, Profitabilität und Eigenkapitalquote

„Französische Mittelständler sind in Europa zudem in puncto Profitabilität inzwischen Schlusslicht, noch hinter Italien“, sagt Ana Boata, Leiterin Makroökonomie bei Euler Hermes. Die Profitabilität französischer KMU sei seit Jahresbeginn um 7 Prozentpunkte drastisch gesunken im Vergleich zu -0,6 Prozentpunkte in Deutschland. Für Italien schätzen die Volkswirt*innen einen Rückgang der Profitabilität um bis zu 3 Prozentpunkte.

Die Eigenkapitalquote sei in Italien mit 33 Prozent die niedrigste und damit deutlich unterhalb der 40 Prozent, die in der Regel als adäquat gelten. In Italien bestehe demnach der größte Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln für eine Rekapitalisierung. In Frankreich liege die Eigenkapitalquote der KMU bei 37 Prozent, in Deutschland mit 39 Prozent nur knapp unterhalb der empfohlenen Kapitalausstattung.

Die Ergebnisse der Analyse im Überblick.

(Euler Hermes / STB Web)

Artikel vom 29.10.2020